Lied vom blauen Luftballon

Das Mädchen, das weint um seinen Luftballon, es löste seine Hand,
da flog er davon.
Es will keinen Trost, es will keinen Bonbon, es wartet im Wind
auf seinen Ballon.
Da ist die junge Frau, die wäre so gern eine Braut, sie weint leise am Tag,
und in der Nacht weint sie laut.
Es hilft ihr kein Trost, nun steht sie auf dem Balkon und wartet im Wind auf ihren Ballon.
Die Frau weint noch immer, ihr Mann, der verschwand,
nun sucht sie verzweifelt, die tröstende Hand.
Doch hilft ihr kein Trost, kein Gott und kein Thron. Sie wartet im Wind auf ihren Ballon.
Vor dem Hauseingang sitzt eine ganz alte Frau, in der Hand einen Ballon, seine Farbe ist blau.
Sie weint, denn sie hat viel zu wenig gelebt. Die Farbe, die sagt, nun ist es zu spät.
Text und Musik: Boulat Okudsjava; Übersetzung: Valérie Lauverjat
Nachdichtung und Arrangement: ©Jürgen Langhans. Karlsruhe, 14. November 1993