Danke

Was uns nur manchmal auseinandertreibt
so blind + kalt + unbedacht
der Wörter Wahl
eines nur
die Tür schlägt zu
bleibt uns Rechtfertigung noch
doch die ist weit
verfehlt
Danke für den Abend, und Dank auch für die Nacht.
In neunzehn wachen Stunden hast du mich neu gemacht.

Dank für soviel Wärme, die taut mich täglich auf
und bringt mich durcheinander in meinem Tageslauf.

Dank für deine Lieder, die sind noch unverbraucht.
Sie zeigen Deine Wünsche, und Wünsche hab ich auch.

Danke für dein Lächeln, es trieb mich aus der Haut.
Nehm ich deine Hände, wird eine Sehnsucht laut.

Dank für die Gedanken, die offen warn und frei,
auf ihnen flieg ich bei Dir, wenn du mich brauchst, vorbei.

Dank für diesen Morgen, der unverfroren kam.
Warum stirbt manche Liebe schon von Anfang an?

Dank noch für drei Schritte, die nun kürzer sind.
Stimmen werden leiser, wenn, wenn der Tag sie nimmt.

©Jürgen Langhans. Karlsruhe, 11. Mai 1995