Der Falsch-Nach-Richgtig-Konverter

Rechtschreibreform
"Schlimm, wenn jemand das letzte Wort, aber kein Verhältnis zur Sprache hat." (Reiner Kunze)

Dem belesenen Bürger dreht sich gewöhnlich der Magen um, wenn er Texte vorgelegt bekommt, die nach den "Regeln" der sog. Rechtschreibreform verfaßt worden sind - oder zumindest diesen Anschein erwecken. Will er nun solche Texte weiterverarbeiten und will er dies dazu noch in einem vernünftigen Deutsch erledigen, wird er unwillkürlich mit der Frage konfrontiert:

Wie kriege ich die vermurksten Texte ohne viel Aufwand wieder zurück in die altbewährte herkömmliche Rechtschreibung?
Jürgen Langhans
Als gelernter Informatiker nahm ich mir damals in 2010 vor, mich dieser Aufgabe zu stellen und programmierte ein komplexes Makro für MS Word. Eine Rückkonvertierung von Neu nach Alt ist weitaus komplizierter als umgekehrt. Bekanntlich verlieren sich durch die strikte Anwendung der reformierten "Regeln" wichtige Informationen für den Leser. So ist es vergleichweise einfach, in einem Text alle "ß" gegen ein "ss" zu ersetzten, nicht jedoch andersherum. Sowohl "wieder sehen" als auch "wiedersehen" sind mögliche Schreibungen; das Programm kann nicht wissen, was wirklich gemeint ist; es kann als Ergebnis bestenfalls einen Hinweis auf eine Mehrdeutigkeit liefern. Letztlich muß der Anwender des Programms im Falle einer Mehrdeutigkeit selbst prüfen und entscheiden, wie geschrieben werden soll. Das Programm kann ihm dabei aber eine gute Portion Routinearbeit abnehmen.

Die Umsetzung war also alles andere als trivial. Der enorme Arbeitsumfang ist ein Indiz für den hohen Zerstörungsgrad der Rechtschreibung durch die Reformer. Es ist unglaublich, welcher Schaden hier angerichtet wurde. Mein FNR-Konverter war eine Hommage an die Vernunft, ein winziger Schachzug gegen die Borniertheit einiger weniger Leute, die offenbar in der Schule nicht aufgepaßt haben und nun kraft ihrer Wassersuppe das Primitive zum "Gesetz" erheben durften.

Warum schreibe ich "war"?

Ich habe das Makro aus dem Netz genmommen; es war einfach kein Bedarf spürbar, und der Pflegeaufwand einer derart komplexen Software ist enorm. Privat nutze ich heute, vor allem beruflich, eine etwas einfachere Variante; man kann mich hierzu gern konsultieren.